Optimale Driver Schaftlänge: 45" vs. 47"

Phil Mickelson gewann die PGA Championship mit einem fast 48" Driver und immer wieder kam unter Tour Pros die Frage auf: Welche Schaftlänge soll ich spielen? Bryson DeChambeau experimentierte ebenfalls mit langen Schäften, hat aber auf der Tour nicht länger als 46" gespielt. Spieler wie Brooks Koepka dagegen bleiben bei 44,5". Tour Spieler ändern ihr Driver Setup jedoch recht häufig und experimentieren viel. Zeit genug der Frage etwas genauer auf den Grund zu gehen. Wir möchten herausfinden, wie groß der Unterschied zwischen einem 45" und einem 47" Driverschaft ist - alle anderen Faktoren unverändert.

Das Setup

Zumindest versuchen wir dies so gut wie möglich. 2" ist ein enormer Unterschied, den man nicht so einfach ausgleichen kann. Das bedeutet vor allem eins: Das Schwunggewicht lässt sich nicht komplett ausgleichen. Unser 47" Driver hat ein Schwunggewicht von D7, der 45" trotz Erschwerung D4. Der lange Schaft schwingt sich also deutlich schwerer und D7 ist für unseren Testspieler kein komfortables Schwunggewicht mehr. Uns war jedoch wichtig diesen Faktor so gut wie möglich auszugleichen und auch mit identischen Schlägerköpfen und Schäften, nämlich den Ventus Blue 6X zu spielen.

Die Ergebnisse

Kommen wir zunächst zu den Schlägerdaten. Hier zeigt sich vor allem in der Schlägerkopfgeschwindigkeit ein deutlicher Unterschied von über 3mph. Das ist tatsächlich nicht verwunderlich, denn ein längerer Schaft lässt sich nun einmal einfacher beschleunigen und hat eine größere Hebelwirkung. Also, keine Überraschung.

In Sachen dynamischer Loft sehen wir allerdings, dass dieser mit dem langen Schaft deutlich höher ist um 1°. Das liegt einfach daran, dass die Lead Deflection bei einem längeren Schaft größer wird. Der Schaft "biegt" sich also mehr in Richtung Ziel und erzeugt damit mehr dynamischen Loft.
Wir sehen entsprechend höhere Ballgeschwindigkeiten mit dem langen Schaft und auch etwas mehr Backspin - 2059 vs. 2334. Dieser Unterschied ist wegen des 1° mehr an Lofts auch nicht verwunderlich.

Wir erzielten 7m mehr Carry- und Gesamtlänge mit dem langen Schaft. Die Streuung war mit dem 47" ebenfalls absolut im Rahmen was einfach nur daran lag, dass unser Spieler selbst 46" im Driver spielt und gute Kontrolle mit einem längeren Schaft hat. Das mag bei einem anderen Spieler komplett anders aussehen. Das Ergebnis wäre eine geringere Efficiency, weniger Ballgeschwindigkeit, trotzdem mehr Spin und womöglich gar kein großer Längengewinn. Was uns letztendlich zum Fazit bringt...

Unsere Interpretation

Kurz gesagt ist die Schaftlänge doch sehr individuell, wir können aber dennoch ein paar allgemeine Ergebnisse aus dem Test ziehen:
  • Ein längerer Schaft bringt grundsätzlich mehr Schlägerkopfgeschwindigkeit
  • Ein längerer Schaft erzeugt mehr "Lead Deflection" und damit dynamischen Loft und Spin
  • Die Effizienz und Streuung hängt vor allem vom Spieler und davon ab wie gut er die Schlagfläche kontrollieren kann
  • Das Schwunggewicht ist bereits bei 47" kaum zu kontrollieren. Kommen Sie nicht auf die Idee mal eben selbst so einen Driver mit 47" zu bauen

Letzteres ist ein besonders wichtiger Punkt. Wer über 46" hinaus spielen möchte braucht einen leichten Driverkopf, eventuell einen leichteren aber dennoch härteren Schäft und ein Griff, der das Schwunggewicht im Rahmen hält. Oder eben alles in Kombination. Denn nur so lässt sich ein Driver mit Überlänge bauen bei dem das Schwunggewicht nicht zu schwer wird und mit dem die Lead Deflection minimiert wird um nicht zu viel dynamischen Loft zu generieren. Für unseren Spieler wäre das Schwunggewicht von D7 definitiv nicht für die tägliche Runde geeignet. D7 ist selbst für die stärksten Tourspieler eher zu schwer, für Amateure erst recht. Selbst wenn die Ergebnisse das rechtfertigen würden, müsste man sich genau überlegen ob man sich das antun möchte.

Unsere Empfehlung ist daher eindeutig: Es ist grundsätzlich ein Versuch wert weil es möglich ist mit dem richtigen Setup deutlich an Länge zu gewinnen. Der Driver muss aber tatsächlich von einem Profi gebaut sein. Insbesondere der richtige Schaft sollte durch ein Fitting ermittelt werden.

Unser Video dazu auf Youtube:

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