Graphit- vs. Stahl- vs. Steelfiber Schaft
In diesem Test vergleichen wir drei grundsätzlich verschiedene Schäfte, die für diesen Spieler jedoch alle in Frage kommen. Und zwar einen extrem leichten und weichen Stahlschaft, eine Mischung aus Stahl und Carbon sowie einen klassischen Carbonschaft. Die drei Schäfte sind Nippon Zelos 7 als Stahl, Steelfiber i70 als hybride Variante und Fujikura Pro 75 als Graphitschaft. Alle drei Schäfte sind in Sachen Härtegrad sehr ähnlich bzw. fast identisch.Wir verbauen alle drei Schäfte für Spieler in dieser Kategorie und es kommt vor allem auch auf die individuellen Vorzüge an. Steelfiber ist z.B. ein Schaft der natürlich sehr innovativ ist und für Aufsehen gesorgt hat. Er vereint die Vorteile von Graphit und sieht dabei nicht aus wie ein typischer Graphitschaft. Dennoch ist es nicht so dass Steelfiber alle Probleme löst und auch mit diesem Schaft muss man Kompromisse eingehen wie wir gleich sehen werden.
Was sagen die Zahlen?
Die Zahlen können Sie aus den folgenden Grafiken entnehmen. Es ist so dass es durchaus nennenswerte Unterschiede gibt die vor allem im Launch und im Spin liegen. Der Steelfiber Schaft startete mit 19° deutlich flacher als die Zelos und Pro Schäfte mit 19,8°. Der Spin war beim Steelfiber Schaft mit 5939rpm am geringsten und beim Zelos 7 am höchsten.
Was ebenfalls klar aus den Zahlen heraus zu lesen ist: Dem Spieler gelang es den Graphitschaft am besten zu beschleunigen, daher ist auch die Schlägerkopfgeschwindigkeit um 0,5mph höher und die Ballgeschwindigkeit am höchsten.
Es ist außerdem sehr wichtig auf die Carry- und Gesamtlänge zu schauen. Der Steelfiber Schaft zeigte mit 8m den längsten Roll. Zelos nur 5m und der Pro Schaft 6m. Dies ist eine Kombination aus Flugbahn und Spin und zeigt eines: Der Steelfiber fliegt in diesem Fall zu flach und generiert zu wenig Spin um auf dem Grün gut kontrollierbar zu sein.
Was schließen wir aus diesem Vergleich?
Wenn Sie sich das Trefferbild ansehen fällt Ihnen auf dass die Streuung mit dem Zelos Stahlschaft am geringsten war. Bei den beiden anderen Schäften sind hier kaum Unterschiede zu erkennen. Der Steelfiber schwankte noch etwas mehr bei der Längenkontrolle was an den oben genannten Gründen liegt.
Die Vorteile eines passenden Stahlschafts sind demnach:
- maximale Präzision
- tendenziell hoher Spin
- maximale Kontrolle auf dem Grün
- stärkeres Feedback des Treffers
- bessere Beschleunigung des Schlägers
- Vibrationsdämpfend
Unser Fazit
Für diesen Spieler würden wir klar zum Zelos 7 raten. Die Vorteile überwiegen in diesem Fall deutlich. Der Steelfiber Schaft schneidet in diesem Test nicht sehr gut ab, was jedoch nicht grundsätzlich gegen diesen Schaft spricht. Es ist nur so dass er für diesen Spieler mit diesen Werten eben nicht überzeugen konnte. Was wir jedoch an dieser Stelle sagen können: Die Steelfiber Technologie ist leider kein Wundermittel. Es ist nicht so als würden die Vorteile beider Komponenten einfach miteinander kombiniert und die Nachteile eliminiert werden. Steelfiber ist jedoch immer auch eine Option die wir in einem Fitting genauso probieren würden. Was allerdings bei all dem technologischen Fortschritt etwas übersehen wird ist wie gut eigentlich hochwertige und leichte Stahlschäfte wie der Zelos 7 performen. Stahlschäfte haben zu Unrecht den Ruf hart und schwer zu sein. Das liegt daran dass die meisten Spieler bisher nur minderwertige und zu schwere Stahlschäfte in den Händen hatten. Und das ist auch kein Wunder wenn man sich die Auswahl an Schäften bei den großen Herstellern ansieht. Hier finden sich vermehrt 110g Stahlschäfte bei denen selbst der R-Flex sehr steif ist.