Bounce in Wedges im Vergleich: High- vs. Low-Bounce

Wedges sind eine Wissenschaft für sich. Und wenn man sich die Vielfalt mancher Hersteller ansieht kann man schnell den Überblick verlieren. Es gibt eben nicht nur alle erdenklichen Lofts von 45° bis 64° sondern auch unterschiedlichen Bounce und Grinds. Bounce und Grind hängen oft miteinander zusammen. Das heißt, dass es einen bestimmten Grind üblicherweise auch mit einem bestimmten Bounce gibt. Der Grind ist gerade für bessere Spieler auch wichtig, soll aber in diesem Test vernachlässigt werden. Hier geht es nur um den Bounce. Und das in einem exakt identischen Wedge bei dem nur der Bounce variiert wird.
Das geht mit dem Vega Alkaid Wedge ganz einfach. Vega ist einer der ganz wenigen Hersteller die auch ein Wedge mit austauschbarer Sohle anbieten. Und zwar in Low-, Mid- und High Bounce. Man hat damit die Möglichkeit den Bounce je nach Platz und Bedingungen anzupassen. Profis machen dies indem sie einfach die Wedges austauschen. Für Amateure ist dies jedoch meistens nicht im Budget.
Das folgende Bild illustriert den Bounce als Differenz zwischen Leading Edge und dem untersten Punkt der Sohle.

Die Frage die wir in diesem Test klären möchten: Wo liegt der Unterschied bei Schlägen auf ein 65m entferntes Ziel, also einem typischen "halben Schwung". Wir haben dabei jeweils Low- und High-Bounce verglichen.

Launch Angle und Backspin

Wir müssen gar nicht allzu lange um den heißen Brei herum reden: Der Unterschied im Bounce offenbart sich lediglich beim Launch und dem Backspin. Und dies ist auch relativ schnell erklärt:
Je höher der Bounce desto weiter oben befindet sich die sogenannte "Leading Edge" im Treffmoment. Das ist offensichtlich. Denn der Abstand zwischen Leading Edge, also der Kante der Schlagfläche und dem tiefsten Punkt des Wedges ist umso größer je höher der Bounce ist. Dadurch verschiebt sich die gesamte Schlagfläche ein bisschen nach oben. Das Resultat wenn alles andere gleich bleibt und der Spieler z.B. auch nicht seinen Schwung deswegen verändert: Die Bälle werden weiter unten getroffen.
Bei mehr Bounce liegt das Trefferbild daher eher in den unteren Grooves des Wedges, bei weniger Bounce eher in der Mitte der Schlagfläche. Folgendes Bild zeigt ein tendenzielles Trefferbild. Der blaue Punkt zeigt die Treffer des high Bounce Wedges, der orangene Punkt die der low Bounce Variante.

Das Ergebnis dieser Treffer ist, dass Bälle die "weiter unten" getroffen werden zwar flacher starten aber mehr Spin haben. Das heißt der Launch Angle ist mit 27,9° geringer als 29,9° mit Low Bounce. Und der Spin ist mit 7744rpm höher als 7572rpm mit dem Low Bounce.

Unsere Empfehlung

Der Bounce hat natürlich immer irgendwo ein Limit. Würde man den Bounce immer mehr erhöhen würde der Spieler anfangen die Bälle zu toppen. Der Launch ist dann noch niedriger aber es gibt auch keinen Spin mehr. Das Resultat ist natürlich katastrophal.
Generell ist es wünschenswert mit flachem Launch und viel Spin arbeiten zu können. Auch Profis versuchen ihre Wedges möglichst weit unten zu treffen. Diese Bälle sind nicht nur besser kontrollierbar, sondern weisen auch konstanten Spin auf.
Sie sollten daher so viel Bounce wählen dass ein solches Trefferbild möglich ist - vorausgesetzt natürlich Sie können das Wedge gut genug kontrollieren. Was Sie jedoch nicht vergessen dürfen: wir haben in diesem Test nur einen bestimmten Schlag überprüft. Zu Wedges gehört noch wesentlich mehr, unter anderem Chips und Pitches. Und das ist vor allem eine sehr individuelle Sache.
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