Anpassbare Hosel für Loft, Lie und Schlagfläche: Pros und Cons

Anpassbare Hosel sind inzwischen praktisch in jedem Driver vertreten und aktuell werden Sie Probleme haben einen Driver der führenden Hersteller ohne dieses Hosel zu finden. Man könnte also sagen, dass sich diese Lösung am Markt durchgesetzt hat. Allerdings muss man sich schon die Frage stellen inwiefern dies aus Sicht des Spielers tatsächlich Vorteile bietet und was vermutlich der Grund ist weswegen sich diese Variante durchsetzen konnte. Zunächst einmal werfen wir aber einen Blick auf die gängigen anpassbaren Hosel:

Die Standardvariante

Bei diesem Hosel lässt sich Loft, Lie und Schlagfläche anpassen, wobei sich nichts davon isoliert einstellen lässt. Verändert man dabei den Loft, ändert sich gleichzeitig auch der Lie und/oder die Schlagflächenstellung. Diese Variante ist am weitesten verbreitet und insgesamt natürlich eine suboptimale Lösung. Denn nur weil man 1° weniger Loft möchte, heißt das nicht, dass man gleichzeitig auch Lie und Schlagfläche verändern möchte. Hinzukommt, dass sich bei dieser Variante auch immer der Schaft verdreht. Dies ist insbesondere bei Drivern sehr kritisch zu sehen. Denn damit verändert man immer die Orientierung des Schafts. Ein Driverschaft sollte so eingebaut werden, dass sich die unerwünschten Verwindungen minimieren lassen. Man spricht hierbei von "Spine Alignment". Dreht man den Schaft nun, ist genau diese Ausrichtung ebenfalls nicht mehr gegeben.

Isolierte Einstellung

Diese Variante gibt es aktuell nur von einem Hersteller, der es erlaubt eine Änderung z.B. am Loft vorzunehmen, ohne dabei Lie oder Schlagfläche zu verändern. Aber auch hier besteht das Problem darin, dass sich die Ausrichtung des Schafts ändert. Aber es ist immerhin eine Verbesserung zur Standardvariante weil wir eben nicht in Kauf nehmen müssen, dass sich andere Einstellungen mitändern.

Die Non Rotating Variante von Honma

Auch bei Honma ist es leider so, dass die Einstellungen nicht isoliert vorgenommen werden können. Das heißt, wenn Sie den Loft ändern möchten, ändert sich auch gleichzeitig Lie und Schlagfläche. Das folgende Bild zeigt bis zu welchem Grad das der Fall ist:

Der große Vorteil dieses Systems ist jedoch, dass sich die Ausrichtung des Schafts nicht verändert. Honma führt bereits im Werk ein "Spine Alignment" aus, das heißt, jeder Schaft ist bereits optimal eingebaut. Und dies bleibt auch so, egal wie sehr Sie den Driver anpassen.

Das Problem vieler anpassbarer Hosel

Wir haben gesehen, dass es keine Variante ohne Nachteile gibt. Entweder müssen wir den Schaft mitverstellen, oder damit leben, dass sich andere Einstellungen gleichzeitig mitverändern. Das ist allerdings noch nicht das größte Problem dieser Hosel, denn ein anpassbares Hosel bedeutet vor allem eines: Gewicht. Und dieses Gewicht befindet sich eben genau an einer Stelle wo man es unbedingt vermeiden möchte. Manche Hosel sind schwerer als andere. Die wirklich leichten Hosel wie z.B. von Honma haben deutlich weniger Einfluss als schwerere Hosel von manch anderen Herstellern. Diese sind teilweise so schwer, dass sie tatsächlichen Einfluss auf den Schwerpunkt haben.
Man kann es drehen und wenden wie man will: Jedes anpassbare Hosel, egal von welchem Hersteller, bedeutet eine suboptimale Gewichtsverteilung. Dies ist also ein Kompromiss den man eingehen möchte. Man erkauft sich die Anpassbarkeit also mit Gewicht an einer sehr ungünstigen Stelle.

Warum gibt es nur noch anpassbare Hosel?

Wir kennen also jetzt zwei gravierende Nachteile anpassbarer Hosel und man darf durchaus die Frage stellen weswegen es am Markt praktisch nur noch Driver mit anpassbarem Hosel gibt. Das Problem bei einem Driver ohne anpassbares Hosel ist einfach folgendes: Man müsste theoretisch Köpfe in x verschiedenen Kombinationen bauen. Zumindest in 3-4 unterschiedlichen Lofts, 2-3 verschiedenen Lies und einer neutralen und offenen Schlagflächenstellung. Alleine das sind mindestens 12 verschiedene Varianten. Nun hat man als Golfhersteller jedoch immer mit Skaleneffekten zu kämpfen. Je weniger Stückzahlen gefertigt werden können, desto geringer wird die Gewinnspanne. Damit ist es wesentlich gewinnbringender statt 12, nur 2 Köpfe mit unterschiedlichem Loft anzubieten - der Rest lässt sich dann anpassen.
Ein weiteres Problem ist natürlich, dass bei festen Varianten ohne anpassbares Hosel ein Fitting stattfinden muss - eben um genau diese eine Variante zu finden, die genau passt. Nun ist es leider noch so, dass die Mehrzahl an Schlägern heute noch ohne Fittings verkauft werden. Dies erfordert häufig, dass im Nachhinein noch Anpassungen vorgenommen werden können.

Driver mit anpassbarem Hosel oder nicht?

Diese Frage lässt sich demnach auch leicht beantworten, Sie haben im Grunde keine andere Wahl mehr. Worauf Sie jedoch unbedingt achten sollten, ist einen Driver zu wählen dessen Hosel besonders leicht ist und nicht gleichzeitig auch den Schaft verdreht. Zugegeben, diese Kombination bietet aktuell nur Honma. Aber wenn Sie damit leben können, dass Ihr Schaft nach einer Anpassung suboptimal eingebaut ist, achten Sie zumindest darauf, dass das Hosel sehr leicht ist und nur wenig Einfluss auf den Schwerpunkt hat. Ein fachkundiger Fitter oder Händler wird Ihnen sagen können welche seiner Drivermodelle hier gut abschneiden.
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