Optimales Driver Schwunggewicht
Driver Schwunggewicht ist immer ein interessantes Thema und wird von vielen unterschätzt. Ihrer Meinung nach hat ein Driver nun einmal ein bestimmtes Gewicht und da gibt es eigentlich nichts zu optimieren. Leider ist das wirklich falsch und in Fittings sehen wir immer wieder wie wichtig das Schwunggewicht ist.
Das Schwunggewicht kann sehr schnell aus der Bahn geworfen werden z.B. indem man die Schaftlänge oder den Griff ändert. Ein schwerer Midsize Griff z.B. hat häufig zur Folge, dass das Schwunggewicht "zu leicht" wird. Ein längerer Schaft, dass es "zu schwer" wird. Aber was ist genau zu leicht und zu schwer? Und wo setzen wir die Grenze?
Unser Test Setup
Zunächst einmal starten wir mit einem leichten Schwunggewicht von C8. Dies würden wir in die Kategorie "Senioren" einordnen und für einen Spieler mit über 100mph Schlägerkopfgeschwindigkeit defininitiv als "zu leicht". Das Ganze realisieren wir mit einem 45" Schaft und einem sehr leichten Max Kopf - den leichtesten bei uns im Programm. Dieser hat 10,5° Loft und generiert zu viel Spin - was für diesen Test jedoch absolut nicht relevant ist aber noch kurz erwähnt sei.
Wir steigern das Kopfgewicht anschließend auf D2 und D4,5 - letzteres ist auch das aktuelle Driver Schwunggewicht unseres Testspielers.
Um das Ganze noch zu steigern nehmen wir einen schwereren Schlägerkopf und erschweren ihn zusätzlich mit Blei um auf ein Schwunggewicht von D8 zu kommen. Wie Sie sehen ist der Spin entsprechend niedriger und die Distanz entsprechend länger - aber das ist wie gesagt nicht von Bedeutung für diesen Test.
Denn wir möchten wissen:
Was ist das optimale Schwunggewicht für unseren Spieler?
Und hier kommen wir auf einen ziemlich eindeutigen Wert: D 4,5.
Von C8, über D2 zu D4,5 sehen wir folgendes:
Die Schlägerkopfgeschwindigkeit nimmt zu und dem Spieler fällt es leichter den Schläger zu beschleunigen. Immerhin gewinnen wir ohne weitere Änderungen 1mph. Mindestens genauso wichtig ist jedoch das Trefferbild, denn der Spieler hat mit dem D 4,5 Driver viel mehr Kontrolle über die Schlagfläche. Er trifft die Bälle sauberer und die Effizienz erhöht sich entsprechend. Das Ergebnis sind 4mph mehr Ballgeschwindigkeit und 11m bis 12m mehr Länge. Und das alles lediglich mit etwas Blei...
Wenn wir jetzt aber zum D8 Driver kommen stellen wir vor allem eines fest: Die Schlägerkopfgeschwindigkeit nimmt wieder ab, der Schläger ist zu schwer um gut beschleunigt zu werden. Auch die Ballgeschwindigkeit ist trotz der höheren Effizienz niedriger als mit D2 und D4,5. Kurz gesagt: D8 ist eindeutig zu schwer für diesen Spieler. Das verwundert kaum, denn kaum jemand spielt ein derart schweres Schwunggewicht im Driver.
Fazit
Der Test zeigt neben diesen statischen Ergebnissen außerdem eines ganz deutlich: Die Genauigkeit nimmt mit dem Schwunggewicht zu - zumindest bis zu einem Punkt bis das Optimum überschritten wurde. Die Kontrolle über die Schlagfläche war mit dem D8 Driver nicht mehr gegeben, mit dem D4,5 Driver hingegen optimal. Nun müsste man noch etwas fine tunen und z.B. auch noch D4 oder D5 als Schwunggewicht testen - und natürlich den Schlägerkopf hinsichtlich der Launch und Spinbedingungen optimieren.
Aber kurz gesagt: Schwunggewicht darf keinesfalls unterschätzt werden. Nicht nur wegen der Kontrolle, sondern eben auch wegen möglicher Ballgeschwindigkeiten und Längen. Das Schwunggewicht im kleinen Rahmen zu verändern ist mit Bleitape relativ unkompliziert und lässt sich auch gut rückgängig machen. Leichter lässt sich ein Driverkopf nur leider nicht machen und ohne einen professionellen Clubmaker mit Schwunggewichtswaage wird Ihnen niemand das tatsächliche Schwunggewicht verraten können. Schwunggewicht ist sehr individuell und sollte Thema in einem jeden Fitting sein.