Fairwayholz vs. Driver vom Boden
Wer kennt es nicht? Man liegt auf dem Fairway und muss noch einen weiten Weg zum Grün überwinden. Und nun stellt man sich die Frage wie man tatsächlich das Maximum heraus holen kann. Soll man sein Holz 3 oder seinen Driver nehmen? Zugegeben, diese Frage stellen sich nur Spieler mit viel Selbstbewusstsein. Denn so ein Driver vom Boden ist alles andere als einfach zu spielen und fühlt sich einfach schrecklich an. Aber nehmen wir einmal an der Spieler traut sich und hat auch technisch das Talent dafür: Soll er dann lieber den Driver oder das Fairwayholz nehmen?
Es wird Zeit das zu klären und hierzu machen wir einen simplen Test. Unser Spieler hat die Aufgabe ein 225m entferntes Grün anzuspielen. Er kann zwischen einem Holz 3 und einem Driver wählen. Wie sehen die Ergebnisse aus?
Zunächst einmal sehen wir beim Fairwayholz sehr ordentliche Werte mit denen man durchaus auch aus weiter Entfernung das Grün anspielen kann. Mit 100mph Schlägerkopfgeschwindigkeit, 1,43 Efficiency, einem Launch von fast 14° und Backspin von knapp 3500rpm kann man durchaus von guten Werten sprechen. Der Ball startet recht steil, erzeugt nicht zu viel Spin um weit zu fliegen und landet relativ steil und mit ausreichend Spin auf dem Grün. Das ist schwer zu toppen.
Mit dem Driver sieht es wiederum komplett anders aus: Der Launch ist mit 9° extrem flach, der Spieler hat Schwierigkeiten den Ball überhaupt in die Luft zu bekommen. Der Spin ist mit 3800rpm ebenfalls sehr hoch was eindeutig auf Kosten der Länge geht. Und so ist der Spieler am Ende ca. 10m kürzer als mit dem Holz.
Fairwayholz oder Driver vom Boden?
Für diesen Spieler käme der Driver nicht in Frage. Er ist sehr ineffizient, bringt keine zusätzliche Länge und lässt sich schwerer kontrollieren. Ganz abgesehen davon dass der Landungswinkel ins Grün zu flach ist um kontrolliert zu werden. In diesem Fall wäre es reine Show den Driver vom Boden zu zücken...
Es gibt allerdings auch ein Aber. Bei diesem Spieler ist die Schlägerkopfgeschwindigkeit mit dem Driver nur 0,5mph schneller gewesen. Das wäre anders zu erwarten, aber andererseits fühlt es sich nun einmal sehr seltsam an den Driver vom Boden zu spielen und man konzentriert sich lieber darauf nichts kaputt zu machen und den Ball einigermaßen zu treffen als auf Geschwindigkeit. Von daher mag es durchaus so sein, dass ein anderer Spieler hier mehr Schlägerkopfgeschwindigkeit generieren kann.
Aber selbst dann hat der Driver noch drei große Probleme: Der Spin ist grundsätzlich immer sehr hoch weil der Ball viel zu weit unten getroffen wird. Ein Fairwayholz ist anders konstruiert und hat einen anderen Schwerpunkt. Für diesen Test haben wir extra einen Driver genommen der extrem gut mit derartigen Treffern umgehen kann und trotzdem wenig Spin generiert. Bei anderen Drivern sähe der Unterschied im Spin noch viel deutlicher aus was z.B. das mögliche Plus an Schlägerkopfgeschwindigkeit wieder ausgleicht. Das zweite Problem ist einfach die Kontrolle. Ein Driver vom Boden ist auch in der Richtung nur schwer zu kontrollieren. Und das dritte Problem ist der flache Ballflug der es schwer macht den Ball auf dem Grün zu halten zu bekommen.
Kurz gesagt: Selbst mit besseren Voraussetzungen für den Driver und mehr Schlägerkopfgeschwindigkeit wäre kaum Länge gewonnen gegen ein gut optimiertes Holz 3, aber definitiv Genauigkeit verloren. Man sollte sich also gut überlegen ob eine solche Wahl sinnvoll ist oder nicht.