Wenn man gefragt wird um welches Wedge es sich handelt bekommt man meist 56° als Antwort. Damit ist natürlich der Loft gemeint der natürlich entscheidend für die Länge ist. Üblicherweise bewegen sich Wedges zwischen 48 und 60° - je nachdem wie viel Loft das Pitching Wedge hat und wie viel Spielraum man nach oben haben möchte.
Gute Spieler achten nicht nur darauf diese Distanzen möglichst ohne große Lücken abzudecken. Sie möchten auch Wedges mit bestimmten Eigenschaften haben was die Spielbarkeit angeht. Und hier ist vor allem die Sohle und der Bounce entscheidend. Es gibt durchaus Spieler die Wedges mit dem selben Loft und unterschiedlichem Bounce im Bag haben. Auf den ersten Blick ergibt das überhaupt keinen Sinn. Wie wir aber im Laufe des Artikels sehen werden schon.
Die Sohle eines Wedges
Die Sohle kommt in verschiedenen Ausfertigungen, den sogenannten Grinds. Früher war die Auswahl hier stark eingeschränkt, inzwischen bieten die führenden Schlägerbauer jedoch eine breite Auswahl an Grinds. Es geht dabei vor allem darum wie ein Schläger mit dem Untergrund interagiert. Ein Wedge das von einer kahlen Stelle geschlagen wird interagiert anders als im Sand. Hier gilt es vor allem einen guten Kompromiss zu finden. Man wird niemals für jede erdenkliche Lage das perfekte Wedge im Bag haben können, denn theoretisch braucht man die richtige Sohle mit dem richtigen Bounce und dem richtigen Loft. So ein Bag müsste wahrscheinlich über 100 Schläger umfassen…
Am beliebtesten sind M, F und S Grind und diese sollten auch von allen Wedge Herstellern angeboten werden. Der M (oder auch ein K Grind) sind besonders gut für Bunkerschläge geeignet. Wer sonst nicht viel von der Sohle hält sollte zumindest darauf achten. Nämlich dass mindestens ein Wedge dabei ist das viel Bounce und die geeignete Sohle für Bunkerschläge hat. Hier wird oft der Fehler gemacht den falschen Grind zu wählen oder sich in den Bunker mit zu wenig Bounce zu wagen. Genau das sollte vermieden werden.
Der Bounce bei Wedges
Der Bounce wird in ° angegeben und ist grob gesagt die Lücke zwischen dem Boden und der Unterkante des Wedges. Je höher der Bounce, desto größer ist diese Lücke. Ein Wedge mit 0° Bounce würde hingegen komplett flach auf dem Boden aufliegen.
Bevor man die Sache zu kompliziert macht kann man vereinfacht sagen:
Spielt man ein Wedge von einem kahlen Untergrund wie einer Straße (im Extremfall) oder einem schottischen Fairway ist ein geringer Bounce empfehlenswert. Denn nur so bekommt man den Schläger unter den Ball und diesen in die Luft. Grob gesagt.
Spielt man hingegen aus Lagen in denen der Ball höher aufliegt wie einem Semi-Rough oder auch einem Bunker, bietet sich ein höherer Bounce an. Durch den hohen Bounce wird verhindert dass sich das Wedge zu stark in den Boden eingräbt und zu fette Schläge verursacht. Kurz gesagt: aus diesem Lagen braucht man nicht die Eigenschaft dass die Unterseite des Schlägers unter den Ball kommt. Im Gegenteil: sie ist sogar hinderlich.
Die Feinabstimmung beim Bounce
Viele Hersteller nehmen einem die Entscheidung beim Bounce zumindest teilweise ab. So kann man z.B. selten ein 60° Wedge mit hohem Bounce kaufen. Einfach deswegen weil dieser Schläger meist für Pitches und Lob-Shots verwendet wird wofür sich das Wedge meist unter den Ball graben muss um Loft zu generieren.
Die Tendenz ist relativ simpel: Der Bounce ist bei Wedges mit wenig Loft eher niedrig, bei mittleren Lofts eher hoch und bei hohen Lofts eher niedrig. Das liegt daran dass man meist ein Sand-Wedge im Bag hat (54-56°) welches viel Bounce benötigt da es -logischerweise- oft im Sand verwendet wird.
Manchmal hat man jedoch die Wahl und kann den Bounce mehr oder weniger frei bestimmen. Bzw. kann man den Loft bei guten Wedges relativ leicht verstellen (den Bounce nicht). Das heißt wenn Sie ein 56° Wedge mit wenig Bounce möchten, dieses aber nicht angeboten wird kann man ein 54° Wedge mit gewünschtem Bounce nehmen und den Loft um 2° verändern.
Möglichkeiten gibt es viele, aber warum sollten Sie das tun? Zum einen sind Schwünge verschieden und können unterschiedliche Bounces erfordern. Dann variieren die Anwendungsbereiche. Manche Spieler machen aus 70 Meter lieber einen vollen Schwung statt halbe- oder dreiviertel-Schwünge. Manche Spieler möchten ein Wedge mit wenig Bounce rund ums Grün haben weil sie tendenziell eher pitchen statt chippen oder Lob-Shots bevorzugen. Man denke nur an Phil Mickelson der sogar ein 64° Wedge praktisch ohne Bounce spielt.
Beliebte und häufige Probleme im Zusammenhang mit Bounces
Im Folgenden schauen wir uns typische Fehler an die im Spiel auftreten können und für die man als Spieler nur selten etwas kann. Es liegt dann oft am Material. Wer noch nie etwas von Bounce gehört hat wird dann auch nicht auf die Idee kommen dass der Fehler am Bounce, also am Schläger und nicht an einem selbst liegt.
Längere Annäherungen mit Wedges sind zu fett
Wer einen etwas steileren Schwung hat und z.B. einen dreiviertel-Schwung von einem typisch „deutschen“ Fairway macht, welches nicht allzu kurz und dessen Boden meist etwas lockerer ist, kann mit falschem Bounce Probleme bekommen. Ein Wedge mit zu wenig Bounce gräbt sich dann regelrecht in den Boden ein. Erreicht der Schläger einen Tick vor dem Ball den Boden kann dies besonders hässliche Schläge zur Folge haben: fett und kurz. Meist so kurz, dass das Divot weiter fliegt als der Ball. In diesem Fall muss unbedingt ein Wedge mit mehr Bounce her. Oder diese Schläge werden mit einem Wedge gemacht das bereits höheren Bounce hat.
Getoppte Schläge mit den Wedges
Das Gegenteil ist bei Spielern der Fall die eher einen flachen Schwung haben und ihre Wedges mit wenig Bodenkontakt spielen. Hier kann es sein, dass der Bounce zu hoch ist und sich der Schläger nicht ausreichend unter den Ball graben kann. Getoppte Bälle sind dann die Folge. Gerade auf trockenen Fairways wie man sie in Schottland findet oder kahlen Stellen können manche Wedges für solche Spieler unmöglich zu spielen sein.